Program | Multifunctional triple sports hall, outdoor sports facilities, civil defense shelter | ||||||||||||||||||||||||||||||
Client | Gemeinde Grosshöchstetten | ||||||||||||||||||||||||||||||
Competition | 2024, 1st prize | ||||||||||||||||||||||||||||||
Services provided by IB |
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Surface area | 3'750 m2 | ||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Gemeinde Grosshöchstetten hat den Neubau einer Dreifachsporthalle inklusive Zivilschutzanlage vorgesehen und dafür einen selektiven zweistufigen Gesamtleistungswettbewerb ausgeschrieben. Für den Projektvorschlag "Unter den Buchen" wurde IB gemeinsam mit dem Totalunternehmen HRS AG Reals Estate mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Überzeugt hat die Jury und den Gemeinderat insbesondere die Architektur und die Anordnung der Aussenanlagen. Gewürdigt wurde ausserdem die geschickte Integration in den ortsbaulichen Kontext.
Ausgangslage
Die bestehenden Turnhallen erfüllen nicht mehr die Anforderungen der Schule sowie der Vereine und gewährleisten keine Nutzungsflexibilität, weshalb die Schnittstellen zu den Nutzenden nicht einfach zu koordinieren sind. Die Gemeinde Grosshöchstetten wünscht sich daher eine neue Dreifachsporthalle mit Mehrzwecknutzung, welche die diversen Anforderungen erfüllt und eine unabhängige Nutzung der einzelnen Turnhallenfelder ermöglicht. Das Rasenspielfeld sowie die Leichtathletikanlage sollen auf dem Areal erhalten oder gleichwertig ersetzt werden. Im Zusammenhang mit dem Projekt soll auch eine Zivilschutzanlage mitgeplant werden.
Projektvorschlag
Die neue Sporthalle soll multifunktional und flexibel sein und für unterschiedlichste Nutzungen vom Schulsport über das Vereinswesen bis zum Dorffest zur Verfügung stehen. Durch die entsprechende Gestaltung und Platzierung der Halle erfüllen wir diesen Wunsch und machen die Halle zum neuen attraktiven Mittelpunkt der Anlage. Das architektonische Konzept orientiert sich an den historischen Gebäuden des Dorfs. Das Gebäude wird als Holzbau erstellt. Mit modernen Fertigungsmethoden kombiniert, ermöglicht Holz eine zeitgemässe und effiziente Fortführung alter Bauweisen. Die sorgfältige Materialwahl und die durchdachte Fassadengestaltung verbinden moderne Anforderungen und traditionelle Bauweise und interpretieren letztere neu.
Mit der Setzung der Sporthalle schliessen wir eine Lücke und spannen gleichzeitig einen grossen Binnenraum zum Gasthof Sternen auf. Das markante Gebäude dient der Orientierung, die Sicht nach Osten zur Kirche bleibt offen und weit. Wir nutzen die vorhandene Topographie und positionieren die neue Halle auf gleicher Höhe wie das alte Schulhaus. Die beiden Gebäude spannen einen Freiraum auf, welcher einen Ankunftsort und eine Adresse für die neue Halle sowie das alte Schulhaus bildet. Neben dem barrierefreien Zugang bietet sich so die Möglichkeit, die vorgelagerten Freiflächen bei Veranstaltungen mit einzubeziehen und so den Innen- und den Aussenraum fliessend zu nutzen.
Der gesamte Aussenraum nimmt Bezug auf die traditionelle bäuerliche Kulturlandschaft mit den Streuobstwiesen und ist nach dem Schwammstadtprinzip gestaltet. Unterschiedliche Strukturen und Lebensräume wie Wiesen, Hostet oder Pionierflächen ermöglichen es den Schüler:innen sowie allen anderen Nutzenden, mit verschiedenen Vegetationen, Materialien und Atmosphären in Berührung zu kommen. Es werden einheimische, standortgerechte, sowie biodiversitätsfördernde Pflanzen und Ansaaten verwendet. Zahlreiche neue Bäume sowie die Bestandsbäume spenden Schatten auf dem gesamten Areal.
Durch den Low-Tech-Ansatz, die kompakte Kubatur sowie die Kombination aus Holz- und Betonkonstruktion werden der Energiebedarf und die THG-Emissionen der Turnhalle auf ein Minimum reduziert. Der gezielte Einsatz von Beton im Sockel- und Wandbereich bietet die notwendige Speichermasse für den sommerlichen Wärmeschutz. Soweit möglich, setzen wir auf lokale Werkstoffe, wie zum Beispiel Holz vom Möschberg. 80% der Betonelemente bestehen aus lokalem Recyclingbeton. Im Innenausbau verwenden wir sortenrein trennbare Verbindungen sowie natürliche und recycelte Materialien. Das Thema Wiederverwendung steht im Fokus: Neben den Sportgeräten aus der alten Turnhalle können zum Beispiel Elemente der Garderoben wie Bänke oder Haken ebenfalls weiter genutzt werden.