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Verbier, Schweiz

Post, Verbier

Wettbewerb 2.Preis

Architektur

Das Ganze fügt sich in die Architektur des Ortes ein. Die klassischen architektonischen Elemente der Chalets wurden bewahrt und erhielten eine moderne Note. Die Materialien beziehen sich auf den Genius loci. Die Verwendung von Holz ist Teil der klassischen Elemente, während die Proportionen und die Verwendung von mehr Glas den Bauten einen zeitgemässen Anstrich verleihen. Der Sockel aus Naturstein betont den städtischen Charakter des gewerblich genutzten Erdgeschosses.

Die Frage der nachhaltigen Entwicklung wird sehr früh in die Baukonstruktion integriert. Die thermischen Leistungen der Hülle stehen im Einklang mit den Minergie-Standards. Das Projekt beruht auch auf dem gesunden Menschenverstand. Die Baumaterialien stammen aus der Region. Sie werden so eingesetzt, dass sie optimal als Schutzelemente gegen Abnutzung dienen. Grosszügige Vordächer und Balkone schützen diesbezüglich die Holzfassaden.

Kontext

Das Grundstück der Post befindet sich an strategischer Lage, zwischen der zukünftigen Fussgängerzone im Zentrum von Verbier und den grossen Parkplätzen am Anfang derselben. Als Folge dieser Neugestaltung wird der Ort zu einem wichtigen Durchgangsbereich, an dessen Eingang das Projekt als Türöffner fungiert.

Hierarchie der öffentlichen Räume

Der Weg vom Platz bis zu den öffentlichen Parkplätzen gestaltet sich in drei Sequenzen. Im unteren Teil befindet sich der öffentliche Platz mit seinem städtischen Charakter. Die Fussgängerzone wird mit Terrassen und anderen Geschäften belebt. Nach der Fussgängerzone gelangt man auf einer oberen Ebene auf einen etwas privateren Platz, der zu den Wohnungen gehört. Die dritte Sequenz besteht aus einem Weg, der sich zwischen dem Spielplatz und dem öffentlichen Park im Ortszentrum hindurchschlängelt. Diese aussergewöhnliche Gestaltung des Ortszentrums erhöht die Qualität des einheimischen Hotelprogramms zusätzlich.

Der öffentliche Raum im Zentrum des Projekts

Das Projekt besteht aus einem Sockel mit drei Gebäudekörpern. Der Sockel ist ein öffentlicher Ort für kommerzielle Aktivitäten (Post, Restaurant, Hotelrezeption, Bar-Lounge). Er befindet sich etwas von der Strasse zurückgezogen, sodass ein belebter Platz mit Terrassen, Geschäften und Bushaltestelle entsteht. Der Platz ist über einen Fussgängerweg mit den öffentlichen Parkplätzen verbunden und dient daher als Orientierungspunkt für das Ortszentrum. In den drei auf der oberen Ebene gelegenen Gebäudekörpern befinden sich die Ferienwohnungen. Diese Elementzusammensetzung funktioniert als Einheit.

Wohnungen

Die Wohnungen können auf zwei Arten betreten werden. Der Haupteingang am Platz über die Hotelrezeption ermöglicht den Zugang vom Gebäudeinnern aus. Jeder Gebäudekörper hat zudem einen eigenen Eingang, der Zutritt erfolgt über den kleinen Platz im Obergeschoss. Der Bauplan ist flexibel und strahlenartig organisiert. In der Mitte jedes Gebäudes befindet sich ein Kern mit der vertikalen Achse und den Diensten. Darum herum ist das interne Verteilsystem der Wohnungen angeordnet. Die Aufenthaltsräume und Loggias sind in den Ecken untergebracht, damit eine maximale Öffnung nach aussen möglich ist. Die internen Verteilerkorridore der Wohnungen erlauben in Bezug auf die Bewirtschaftung eine grosse Flexibilität. Die 2,5- und 3,5-Zimmer-Wohnungen können zu einer grösseren Wohnung zusammengelegt werden. Die Konfiguration einer Musteretage kann so im Bedarfsfall von drei bis sechs Wohnungen pro Stockwerk gewählt werden. Die Wohnungen sind in einem modernen Chaletstil eingerichtet. Ein Gas-Cheminée und die Nutzung der Badezimmer als Spa-Bereiche verstärken die Vorstellung einer Ferienwohnung. Die Service-Qualität muss noch definiert werden, lässt sich aber entsprechend der Nachfrage anpassen. Die Wohnungen funktionieren sowohl als autonome Unterkünfte als auch im Hotelbetrieb. Die Rezeption kann mit dem Restaurant zusammengelegt werden, sodass hinsichtlich der Betriebsart freie Wahl herrscht.

Aussicht

Jedes Gebäude ist so ausgelegt, dass es auf den überbauten Kontext reagiert und Aussichten auf die umliegenden Gipfel bietet. Durch die Ausrichtung der Gebäudekörper entstehen Aussparungen, dank derer die Wohnungen maximale Freiheiten in Bezug auf das Gelände geniessen. Für die Bewirtschaftung der Wohnungen und Geschäfte ist ein Parkhaus vorgesehen.

Optimierung

Das Pflichtenheft des Wettbewerbs schreibt grosszügige Wohnflächen vor. Unter strenger Berücksichtigung der Anforderungen sind im Projekt 42 Wohnungen mit folgender Unterteilung vorgesehen:

  • 17 Wohnungen à 2,5 Zimmer
  • 21 Wohnungen à 3,5 Zimmer
  • 3 Wohnungen à 4,5 Zimmer
  • 1 Wohnung à 5,5 Zimmer

Die Auflagen des Pflichtenhefts werden befolgt, ohne dass das Idealziel von 50 Wohnungen erreicht wird. Das Projekt sieht im Bestreben um Optimierung vor, die Fläche der Wohnungen ohne Qualitätseinbusse zu reduzieren. Erfahrungsgemäss sind die Flächen für Ferienwohnungen nicht so wichtig wie bei traditionellen Wohnungen. Würde die Fläche der Wohnungen um zirka 10 bis 15 % verringert, entspräche das Projekt den im Vorfeld gewünschten 50 Wohnungen. Diese Flächenreduktion bedeutet jedoch nicht unbedingt eine verminderte Qualität. Der erzielte Minderwert an Quadratmetern für die Wohnungen müsste mit hochwertigen architektonischen Lösungen kompensiert werden. Diese Herangehensweise, die im nachstehenden Plan geprüft wird, erlaubt eine angemessene Behandlung der Optimierungsfrage.

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