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Freiburg, Schweiz

Wettbewerb Chemiegebäude PER10

Programm Gesamterneuerung des Chemiegebäudes während laufendem Forschungs- und Vorlesungsbetrieb: Hörsäle, Büros, Labore, Technikräume
Auslobende Kanton Freiburg
Wettbewerb 2024, 2. Preis
Leistung IB
  • Architektur
Architektur Itten+Brechbühl AG
Geschossfläche 11'564 m2
Bauvolumen 40'970 m3

Das aus den 1970er-Jahren stammende Gebäude PER10 des Departements für Chemie der Universität Freiburg soll einer Gesamterneuerung unterzogen werden. Das Hochbauamt des Kantons Freiburg hatte dafür einen offenen einstufige Projektwettbewerb lanciert. Die Jury honorierte den Beitrag von IB mit dem zweiten Preis.

Ausgangslage

Das Universitätsgebäude dient dem Departement für Chemie für die Lehre und Forschung, die Labore werden zudem von anderen Studiengängen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Fakultät genutzt. Es wurde 1974 von den Lausanner Architekten Arthur Lozeron und Aloys Page entworfen und nach dem Tod Lozerons durch seinen Freiburger Kompagnon Serge Charrière fertiggestellt. Insbesondere aus gebäude- und energietechnischer Sicht befindet sich das Gebäude in einem kritischen Zustand. Im Rahmen der Gesamterneuerung soll es auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden; zudem sollen die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit verbessert und die hohe architektonische Qualität des Gebäudes respektiert werden.

Projektvorschlag

Die Besonderheit der Aufgabe besteht darin, den Charakter und die Qualität des Bauwerks im Kontext des Campus zu erhalten und in den nächsten Jahrzehnten einen reibungslosen Forschungs- und Lehrbetrieb auf hohem Niveau zu gewährleisten – durch die Integration hochkomplexer, moderner Laborräume mit flexiblen Entwicklungsmöglichkeiten und die energetische Sanierung.

Diese Herausforderung führte zu der Entscheidung, die innere Struktur von der Fassade zu lösen. So wird eine Erneuerung der Fassade möglich, die den Bestand aufgreift und unter Berücksichtigung des umgebenden Gebäudeensembles neu interpretiert. Gleichzeitig kann so im Gebäudeinneren eine flexiblere Anordnung und Gestaltung der Labore im Zentrum realisiert werden, die den aktuellen Vorgaben entspricht und offen für eine Weiterentwicklung ist.

Würdigung der Jury

Die Jury würdigte den eleganten Fassadenausdruck, welcher die ursprüngliche Architektur und den Charakter der emblematischen Elemente des Projekts – dem Auditorium und der Fluchttreppe – respektiert. Diese Fassade, die als eine Reihe von vorgefertigten Elementen konzipiert ist, sei gut durchdacht und biete eine schnelle Umsetzung. Darüber hinaus verbessere der Vorschlag, die Gebäudehülle aussen mit Holz-Beton-Hybrid-Elementen zu dämmen, die Energieeffizienz erheblich. Die Wahl der Materialien, die Installation von Photovoltaikanlagen sowie andere in das Konzept integrierte Elemente ermöglichten es, die geforderten Energiestandards zu erreichen. Der Vorschlag, einen Teil der Rückbaumaterialien im Gebäude wiederzuverwenden, sei glaubwürdig und würde im aktuellen Kontext besonders geschätzt.

Die Jury hob auch den starken Vorschlag und die Qualität der Innengestaltung hervor. Der vorgestellte freie Grundriss wird durch eine Reduzierung der vertikalen Tragstrukturen und den Einsatz von zwei neuen vorgespannten Längsträgern entlang der inneren Stützenachsen in allen Stockwerken ermöglicht. Dieser Vorschlag ermöglicht neben dem vorgeschlagenen freien Grundriss eine effektive Verstärkung der Gebäudestruktur sowie eine Erhöhung der Nutzlasten.


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