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Cham, Schweiz

Wettbewerb Erweiterung Schulanlage Hagendorn

Auslobende Gemeinde Cham
Wettbewerb 2. Rang
Leistung IB
  • Architektur
Architektur Itten+Brechbühl

Im offenen Projektwettbewerb zur Erweiterung der Schulanlage Hagendorn in Cham erzielt IB mit dem Beitrag «Hagenbutte» den zweiten Rang. Der Entwurf zeichnet sich durch eine sorgfältige Einbettung in den bestehenden Kontext, klimaaktive Freiraumgestaltung und eine ressourcenschonende, zirkulär gedachte Architektur aus. Der Low-Tech-Ansatz fügt sich stimmig in das Gesamtkonzept ein und unterstützt eine nachhaltige Gebäudenutzung.

Schule als sozialer Mittelpunkt

Seit 1881 hat sich die Schulanlage Hagendorn zu einem Ort für Bildung und Begegnung entwickelt. Als öffentlicher Treffpunkt übernimmt sie eine zentrale Rolle im Dorfleben und bietet Raum für vielfältige Nutzungen. Der Erweiterungsbau und die Anpassung bestehender Strukturen schaffen zusätzliche Räume für Lernen und Austausch.

Bauen im Bestand, Umnutzung und zirkuläre Bauweise

Die Konstruktion ist konsequent auf Rückbau und Wiederverwendung ausgelegt: Tragende, aussteifende und ausfachende Elemente sind gesteckt oder geschraubt und vollständig demontierbar. CO₂-arme Baustoffe wie Holz, Lehm und Hanf senken die Emissionen. Die Holzfassade trägt eine mineralische Schlammfarbe, die das Material schützt und gestalterisch prägt.
Ein Beispiel für diese ressourcenschonende Haltung ist die Umnutzung der Einfachhalle zur Schwinghalle – statt Abriss wird die bestehende Struktur weiterverwendet und funktional neu interpretiert. Das übrige Raumprogramm ist in einem kompakten Neubau organisiert, wodurch die Nutzungen klar entflochten und effizient strukturiert werden.

Landschaftsband und Pavillon als Herzstück

Das vorhandene landschaftliche Band wird durch den Entwurf gestärkt und besser eingebunden. Spiel- und Aufenthaltsbereiche reihen sich aneinander und sind durch eine durchgehende Freiraumstruktur verbunden. Der bestehende Pavillon im Zentrum gewinnt an Präsenz und verknüpft die in mehreren Etappen entstandenen Gebäude räumlich und gestalterisch zu einem identitätsstiftenden Ensemble für alle Generationen.

Klimaaktive Gestaltung und Schwammstadtprinzip

Das Gelände folgt dem Schwammstadtprinzip: Regenwasser wird zurückgehalten, versickert und zur Kühlung genutzt. Die bestehende Lindengruppe bleibt erhalten, neue heimische Baumgruppen verbessern das Mikroklima und fördern Biodiversität. Entsiegelte Flächen erhöhen die Aufenthaltsqualität und wirken dem Hitzeinseleffekt entgegen.

Low-Tech und Energieeffizienz

Zur Klimaregulierung setzt das Projekt auf einfache, wirkungsvolle Mittel: aussenliegender Sonnenschutz, Nachtluftspülung und natürliche Belüftung über motorisierte Fenster sorgen für hohe Luftqualität. Die Wärmerückgewinnung aus Kühlanlagen und die Flächenheizung unterstützen eine effiziente Wärme- und Kälteversorgung.


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