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Balgach, Schweiz

Verahus Balgach

Auftraggebende Politische Gemeinde Balgach
Wettbewerb 2022
Planung / Ausführung 2023-2029
Leistung IB
  • Architektur

Der Neubau des Verahus in Balgach umfasst 57 Pflegeplätze und 18 altersgerechte Wohnungen. IB konzipierte das zwei Gebäude umfassende Projekt und zeichnet für dessen Planung und Realisierung verantwortlich. Der Fokus liegt auf moderner Funktionalität, nachhaltigen Materialien und einer harmonischen Einbindung in das städtebauliche Umfeld.

Das Verahus Balgach ist ein seit 1967 bestehendes Senioren- und Spitexzentrum, das sowohl stationäre als auch ambulante Pflege anbietet. Es liegt in einer malerischen Umgebung unterhalb des Schlosses Grünenstein mit Blick auf das St. Galler Rheintal. Der Name «Verahus» erinnert an dessen Stifterin Vera Schmidheiny. Das ursprüngliche Gebäude durchlief bis ins Jahr 2013 mehrere Renovationen. Da der Bestand den modernen Anforderungen an die Langzeitpflege nicht mehr gerecht wurde, entschied sich die Gemeinde Balgach, das Zentrum durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser besteht aus einem sechsgeschossigen Ersatzneubau für das Verahus (Seniorenzentrum) sowie einem dreigeschossigen Neubau, welcher die 18 Alterswohnungen beherbergt.

Durchlässige und kommunikationsfördernde Architektur

Die funktional-ästhetische Architektur kommt den spezifischen Ansprüchen eines Senioren- und Spitexzentrums nach. Die sechs Stockwerken des Verahus, von denen zwei in den Hang eingebettet sind, fügen sich stimmig in die Umgebung ein. Die architektonische Gestaltung folgt dem Prinzip der Transparenz und Offenheit: Grosse Fensterflächen sorgen für lichtdurchflutete Räume und vermitteln den Eindruck einer Verschmelzung von Gebäude und umgebender Landschaft. Der Innenraum ist von einer zentralen dreigeschossigen Erschliessung geprägt, die als kommunikatives Zentrum fungiert und die beiden Zugangsebenen miteinander verbindet. Die mit Sichtbeton und Holz gestaltete Fassade schafft ein modernes und zugleich wohnliches Ambiente​.

Städtebauliche Zurückhaltung und Einbezug der natürlichen Umgebung

Das neue Verahus ist parallel zum Hang ausgerichtet, während sich die Alterswohnungen an der Ausrichtung des bestehenden Gebäudes orientieren. Somit gliedert sich das Neubauprojekt städtebaulich in das gewachsene Umfeld ein. Die leicht abgewinkelte Fassade des Seniorenzentrums reduziert das Gebäudevolumen visuell und lässt es dadurch weniger dominant erscheinen. Durch die Anordnung der beiden Baukörper entstehen zwei gefasste Grünräume. Ein im Rahmen des «Bachprojekts» neu angelegter Teich bezieht die natürliche Umgebung in die Gestaltung mit ein und schafft eine identitätsstiftende, beruhigende Atmosphäre für die Bewohner.

Ästhetische und funktionale Materialien

Die Kombination aus Sichtbeton und Holz macht das Gebäude nicht nur robust, sondern stellt auch einen direkten Bezug zur umgebenden Natur her. Sichtbeton sorgt für eine klare, zeitgemässe Optik, während Holz in den Innen- und Aussenbereichen Wärme und Behaglichkeit ausstrahlt.

Gesteigerte Lebensqualität

Grosszügige Gemeinschaftsräume und wohnliche Nischen fördern den sozialen Austausch, während Rückzugsbereiche mehr Privatsphäre zulassen. Das durchdachte Design der Patientenzimmer – nach einem einheitlichen Achsmass gestaltet – ermöglicht ein optimiertes Raumgefühl.

Drei Pflegeabteilungen mit je 19 Betten sind um zwei zentrale Kerne organisiert, welche die Büro- und Nebenräume enthalten und an die Abteilungen angeschlossen sind. Diese Struktur optimiert die internen Wege und erleichtert den Pflegealltag des Personals, wovon die Bewohner direkt profitieren.

Die Alterswohnungen sind nach Süden und folglich zum Garten hin orientiert. Ein interner Erschliessungsgang ermöglicht den Zugang zum Seniorenzentrum.

Insgesamt schafft die Architektur eine Umgebung, die explizit auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist und ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Würde vermittelt​.

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