Wettbewerb

2. Rang, 2. Preis

Auftraggeber

Kanton Basel-Stadt,
vertreten durch Immobilien Basel-Stadt

Architekt

KUNZUNDMÖSCH GmbH

Generalplaner

Itten+Brechbühl AG

Geschossfläche

25 000 m2

Bauvolumen

130 000 m3

Parkplätze

188

Arbeitsplätze

355

Visualisierungen

KUNZUNDMÖSCH GmbH

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Basel, Schweiz

Laborneubau Haus 6: Ein Haus für Forschung und Bildung im neuen Stadtteil Rosental-Mitte

Alle Geschosse sind über Atrien miteinander verbunden. Sie unterstützen die geschossübergreifende Kommunika­tion und schaffen informelle Begegnungsmöglichkeiten. Wendeltreppen verbinden das untere und das obere Atrium mit der Stadt-terrasse, an der sich die Seminarräume und die Science Lounge befinden.

Die vertikale Erschliessung ist funktional und attrak­tiv. Die verglasten Treppenkerne befinden sich nicht in der Mitte, sondern an der Nord- und der Südfassade bei den Eingängen. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung des Mit­telbereichs und die Trennung und separate Erschliessung der Laborzonen, Mischzonen und der Nicht-Laborzonen.
In den oberen Etagen sind die Laborzonen geschossüber­greifend durch ein zentrales Atrium verbunden. Dass sich auch die Seminarräume in dieser Zone befinden, wider­spricht der konsequenten Trennung der Hygienezonen.

Die bipolare Erschliessung ermöglicht es in Zukunft, die Geschosse für mehrere Mieter zu unterteilen. Das offene Atrium und die schmalen Schreibzonen entlang der Fassa­de bringen allerdings gewisse Einschränkungen mit sich.

Das Stützenraster von 7.20 m x 10.80 m ermöglicht eine flexible, modulare Aufteilung der Laborflächen. Aller­dings betrachtet das Preisgericht die dezentralen Haus­technik-Steigschächte kritisch, weil sie die Flexibilität der Labornutzung einschränken und spätere Nachrüstungen aufwendig machen. Die geringen Geschosshöhen von 4.24 m werden ebenfalls als kritisch beurteilt. Zu beachten ist auch, dass das Abwasser der oberen Haustechnik­Steigzonen unter der Decke im dritten Obergeschoss an die seitlichen Steigschachte geführt werden muss. Die Flexibilität der Labore ist etwas eingeschränkt, weil die Nebenräume in der gleichen Schicht untergebracht wer­den müssen, da die Fläche in der Mitte wegen des Atriums nicht zur Verfügung steht. Die Schreibzonen entlang der Fassaden sind sehr schmal, was nachteilig zur Folge hat, dass ein Drittel der Schreibplätze keinen direkten Sicht­bezug zum Labor aufweist.

Die Logistik ist gut gelöst in Form einer grossen, zusam­menhängenden Fläche im Erdgeschoss für Anlieferung und Logistik. Die Verteilung auf die Geschosse erfolgt mit zwei Warenliften. Unbefriedigend gelöst ist dagegen die Garagenzufahrt. Es fehlt ein Wartebereich und die Rampe ist nur einspurig befahrbar. Anstelle der geforderten 200 Parkplätze sind nur deren 182 ausgewiesen.

Das Projekt weist gegenüber der im Raumprogramm geforderten HNF eine leicht grössere HNF auf. Vor den Labors hat es nicht genügend Auswerteplätze. Die Labore und Werkstätten im 2. Untergeschoss werden nicht mit ausreichend Tageslicht versorgt und können deshalb nicht als permanente Arbeitsplätze genutzt werden.

Die integrale Fassadengestaltung mit den halbtrans­parenten PV-Elementen ist ein innovativer Ansatz. Die Ver­wendung von leistungsstärkeren PV-Elementen auf dem Dach wäre allerdings effizienter. Es braucht zwei Technik­zentralen, was weniger effizient ist als eine.

Von der Wirtschaftlichkeit her steht das Projekt im Ver­gleich gut da, obwohl es wegen der grösseren Hüllfläche und den Auskragungen einen relativ hohen Preis/ m2 hat, weil die Flächeneffizienz gut ist und die Volumen kompakt sihd. Die Aufwandschätzung für den Betrieb ist eher hoch, da eine Befahranlage wegen der PV-Module nicht funktio­niert.

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