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Monteceneri, Schweiz

Armeelogistikcenter, Arsenale 90

Programm Sanierung eines Büro- und Verwaltungsgebäudes
Bauherrschaft Armasuisse Immobiliari
Auftrag 2015
Planung / Ausführung 2015─2018
Leistung IB
  • Generalplanung
  • Architektur
Architektur Itten+Brechbühl SA
Geschossfläche 5'095 m2
Bauvolumen 20'998 m3


Im Rahmen des Stationierungskonzepts der Armee, das fünf Logistikzentren in den verschiedenen Regionen der Schweiz vorsieht, wurde das ehemalige Zeughaus auf dem Monteceneri als Standort für das Logistikzentrum südlich der Alpen gewählt. Das neue Zentrum übernimmt Logistik- und Infrastrukturaufgaben für die gesamte Südschweiz (Tessin und italienischsprachiger Teil von Graubünden), den Kanton Uri und einen Teil des Oberwallis.

Die Infrastruktur wurde in mehreren Schritten an die neuen Anforderungen angepasst. In der ersten Phase wurde das Arsenal renoviert (Arsenale 90) und ein Lagergebäude hinzugefügt (Arsenale 94). Im Rahmen der zweiten Phase (Arsenale 95) wurde ein neues Gebäude mit Werkstätten und Garagen auf der anderen Seite der Kantonsstrasse errichtet.

Das Arsenale 90 wurde 1967 nach den Entwürfen des berühmten Architektenehepaars Rudolf und Esther Guyer erbaut. Es erscheint in der Inventarliste der erhaltenswerten militärischen Hochbauten (HOBIM) und ist als "Kulturgut nationaler Bedeutung" eingestuft. Der Bau gilt als hervorragendes Beispiel für den Einsatz von Sichtbeton in den Jahren des Brutalismus (béton-brut). Er überzeugt sowohl aus architekturhistorischer Sicht als auch wegen seiner funktionalen Qualität. Aufgrund dieser besonderen Umstände zielte die Sanierung auf einen besonders respektvollen Umgang mit dem Bestand ab – insbesondere hinsichtlich des Tragwerks und der ursprünglichen Polychromie. Das Arsenale besteht aus einem Unter- sowie drei Obergeschossen und bietet Raum für ein vielseitiges Programm, welches Räume für Technik und Verwaltung beinhaltet.

Aufgrund der strengen Vorgaben des HOBIM wurde bei der energetischen Sanierung der Fassade auf die Bewahrung des ursprünglichen Erscheinungsbilds geachtet. Die originalen Fensterrahmen wurden soweit als möglich durch Modelle ersetzt, die technisch und energetisch nachweislich besser performen, im Entwurfsgedanken und der Chromatik jedoch der Vorlage entsprechen. Die Glasbausteinwände der Nord- und Südfassade wurden mithilfe gezielter und sichtbar gemachter Eingriffe renoviert. Bei der Fassadensanierung wurde das ursprüngliche Erscheinungsbild des Sichtbetons wiederhergestellt. Die thermische Isolierung erfolgte von innen und die Dächer unterstanden einer vollständigen Erneuerung der Abdichtungs- und Wärmedämmschichten.

Um das Gebäude zu stabilisieren und an die neusten Erdbeben-Baunormen anzupassen, waren verschiedene Eingriffe zur Konsolidierung der Tragstruktur in Eisenbeton notwendig. Das Eisentragwerk wurde verstärkt und zusätzlich mit einer feuerfesten Schicht ummantelt, um den jüngsten Anforderungen des Brandschutzes zu entsprechen.

Die Haustechnik (Elektrik, Heizung, Lüftung, Klimatisierung, Sanitär) wurde vollständig ersetzt und die Innenräume entsprechen den neuesten technischen und normativen Anforderungen. Dafür wurden mitunter Renovierungsarbeiten an der originären Ausstattung vorgenommen.