14.09.2022

Integrationszentrum Aargau

Wir freuen uns über den Zuschlag im Generalplanerwahlverfahren auf Einladung für das Integrationszentrum Aargau!

Unser Beitrag im Generalplanerwahlverfahren «Integrationszentrum Aargau» versteht sich im heterogenen städtebaulichen Kontext als eigenständiges Element und respektvoller Nachbar zum denkmalgeschützten Zeughaus. Im Westen und Norden der Parzelle fassen gepflanzte Volumen den Strassenraum. Es entsteht ein respektvoller Abstand zum denkmalgeschützten Bestand und ein geschützter Aussenraum. Im Osten und Süden ist die Umgebung dem Strassenraum zugewandt und schafft so eine urbane Einbindung des Gebäudes.

Im Bestreben einer strategischen Wirtschaftlichkeit ist das Gebäude konsequent kompakt gestaltet: sechs Obergeschosse und nur ein Untergeschoss maximieren nutzbare Fläche. Die modulare Holzbauweise und ein dezentrales Haustechnikkonzept macht das Gebäude flexibel um auf die volatilen Anforderungen des Betriebs eines Integrationszentrums einzugehen. Darüber ist das Gebäude so auch für weitere Nachnutzungen vorbereitet. Durch den einzigen Zugang des Gebäudes wird der zentrale Hof erschlossen. Dieser bietet Platz für Begegnungen und Austausch. Eine frei zugängliche Treppe verbindet das Erdgeschoss mit dem ersten Obergeschoss. Erdgeschoss und 1. Obergeschoss beherbergen die geteilten Nutzungen wie Schulungsräume und Kindergarten. Die Geschosse über dem 1. OG werden durch zwei übersichtliche und natürlich belichtete Treppenhäuser erschlossen. Die Zugänglichkeit der Geschosse kann je nach Anforderung mittels Zugangsberechtigung gesteuert werden.

Die oberen Wohngeschosse profitieren durch eine offene Laubengang Erschliessung ebenfalls vom Innenhof. Die Laubengänge sind breit genug um Begegnungen zu ermöglichen, ohne eine unangenehme Enge entstehen zu lassen. Die an den Laubengang angrenzende Raumschicht beherbergt die notwendigen Funktionen wie Entree, Bäder, WCs etc. Diese Raumschicht wirkt wie ein Filter, der die Wohneinheiten von der Erschliessung trennt. Die so separierten Zimmer und ihnen zugeordneten Gemeinschaftsbereiche mit Balkon bieten Schutz, Ruhe und die Möglichkeit des Rückzugs.

Die konsequente Materialisierung in Holz schafft eine freundliche und einladende Atmosphäre, die nicht künstlich hergestellt werden muss, sondern aus der Materialität und der Konstruktion selbst entsteht. Im Innenraum sind die Holzdecken mit sichtbaren Holzträgern gestaltgebend. Die Wände sind weiss gestrichen und die Böden als geschliffener Estrich ausgebildet, der durch die Bodenheizung im Winter angenehm warm und im Sommer angenehm kühl ist.

Auch die Fassade folgt der Logik einer modularen Holzbauweise. Dabei nimmt sie die innere Gliederung des Gebäudes subtil auf, indem die ersten beiden, öffentlicheren Geschosse durch vertikale Elemente verbunden werden. Raumhohe Fenster sorgen für eine grosszügige Belichtung. Im Zusammenspiel aus vertikalen und horizontalen Holzelementen wird ein in sich ruhender Ausdruck angestrebt der einen eigenständigen und zurückhaltenden Beitrag zum Stadtgefüge ist.

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